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Jeder Arbeitnehmer hat Anspruch auf bezahlten Jahresurlaub wie folgt:

• Im ersten Jahr der Beschäftigung bei einem Arbeitgeber - 1 Woche
• im zweiten Jahr der Beschäftigung bei einem Arbeitgeber - 2 Wochen
• Nach 36 Monaten Beschäftigung bei einem Arbeitgeber - 3 Wochen
• nach 60 Monaten Betriebszugehörigkeit - 4 Wochen

Wöchentliche Ruhetage und gesetzliche Feiertage werden nicht als Teil des Jahresurlaubs betrachtet. Arbeitnehmern unter 18 Jahren wird eine zusätzliche Woche Jahresurlaub gewährt.

Der Jahresurlaub von Arbeitnehmern in Liberia kann von Jahr zu Jahr angesammelt werden, doch darf die Gesamtsumme der nicht genutzten Urlaubstage drei Jahre nicht überschreiten.

In Liberia haben Arbeitnehmer für jedes Jahr ununterbrochener Betriebszugehörigkeit zu ihrem Arbeitgeber Anspruch auf 10 Tage Krankheitsurlaub pro Jahr. Der Anspruch eines Arbeitnehmers auf Krankheitsurlaub sammelt sich genauso an wie der allgemeine Jahresurlaub; er kann jedoch bei Beendigung des Arbeitsvertrags keine Abgeltung für angesammelte, aber nicht genommene Krankheitstage erhalten.

Die Bestimmungen zum Krankheitsurlaub schreiben vor, dass der Arbeitnehmer seine Absicht, seinen Anspruch auf bezahlten Krankheitsurlaub geltend zu machen, so rechtzeitig wie möglich ankündigen muss. Außerdem müssen sie ein ärztliches Attest vorlegen. Arbeitnehmer haben Anspruch auf maximal 3 nicht nachgewiesene Krankheitstage innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten, wenn sie nicht in der Lage sind, ein ärztliches Attest vorzulegen, das ihre Krankheit oder Verletzung bestätigt. Der Krankheitsurlaub wird wie ein normaler Arbeitstag bezahlt.

Erwerbstätige Frauen in Liberia haben Anspruch auf mindestens 14 Wochen bezahlten Mutterschaftsurlaub, vorausgesetzt, dass sie unmittelbar nach der Geburt ihres Kindes mindestens 6 Wochen in Anspruch nehmen. Arbeitnehmerinnen, die sich im Mutterschaftsurlaub befinden, erhalten die gleiche Vergütung, die sie auch während ihrer normalen Arbeitszeit erhalten hätten.

Schwangere Frauen dürfen nicht mit Arbeiten beschäftigt werden, die eine Gefahr für ihre Gesundheit oder die ihres Kindes darstellen. Das Arbeitsverhältnis bleibt während des Mutterschaftsurlaubs ununterbrochen bestehen.

Die Arbeitnehmerinnen haben außerdem Anspruch auf einen verlängerten unbezahlten Mutterschaftsurlaub von bis zu einem Monat, wenn es zu ärztlich bescheinigten Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Entbindung kommt.

Väter haben bei der Geburt eines Kindes Anspruch auf 5 unbezahlte Urlaubstage, die innerhalb eines Monats nach der Entbindung genommen werden müssen.

Da Polygamie in Liberia legal ist, muss ein Arbeitnehmer angeben, für welche Kinder seiner Ehefrauen der Vaterschaftsurlaub gilt, bevor er seinen Anspruch auf Vaterschaftsurlaub geltend machen kann. Er kann keinen Urlaub für die Geburt von Kindern nehmen, die von mehr als einer Frau geboren wurden.

Rente

Arbeitnehmer, die im Alter von 60 Jahren in Rente gehen und mindestens 100 (für vor 1980 geborene Arbeitnehmer) bzw. 144 (für nach 1980 geborene Arbeitnehmer) Monatsbeiträge gezahlt haben, haben Anspruch auf eine Altersrente. Die Höhe der Altersrente beträgt 25 % des Durchschnittsgehalts und erhöht sich um 1 % für jeden zehnten Monat, in dem zusätzlich zu den 100 oder 144 Monaten Beiträge gezahlt wurden. Der Höchstbetrag der monatlichen Rente beträgt 40 % des Durchschnittsgehalts. Der Höchstbetrag der Rente entspricht 5.000 USD (amerikanische Dollar) pro Monat in liberianischen Dollar.

Wenn eine Person die 100 monatlichen Beiträge nicht geleistet, aber mindestens 12 monatliche Beiträge gezahlt hat, hat sie Anspruch auf ein pauschales Altersruhegeld in Höhe des Gesamtbetrags der geleisteten Beiträge zuzüglich aufgelaufener Zinsen.

Die Mittel stammen aus den Beiträgen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Leistungen für Angehörige/Hinterbliebene

Die National Social Security and Welfare Corporation (NASSCORP) ist für die Gewährung von Leistungen an Hinterbliebene eines verstorbenen versicherten Arbeitnehmers zuständig, der mindestens 50 Monatsbeiträge entrichtet hat. Die Leistungen werden an die Witwe oder den Witwer des verstorbenen Versicherten und an deren Kinder unter 21 Jahren gezahlt. Die Leistungen werden in Form eines Pauschalbetrags gezahlt. Die Witwe oder der Witwer erhält einen Betrag in Höhe von 50 % des Gesamtwerts der Rente, auf die der Verstorbene zum Zeitpunkt seines Todes auf der Grundlage seiner Lebenserwartung Anspruch hatte, während 10 % an ein Kind gezahlt werden (maximal 50 % werden an alle Kinder gezahlt). Die Mittel stammen aus den Beiträgen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Gibt es keinen überlebenden Ehepartner und keine Kinder, haben die Eltern des Verstorbenen Anspruch auf die Leistungen des Ehepartners. Die an die Hinterbliebenen gezahlten Leistungen entsprechen insgesamt 100 % der Rente, auf die der Verstorbene zum Zeitpunkt seines Todes Anspruch hatte.

Bei Tod infolge eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit erhält die Witwe oder der Witwer 20 % des durchschnittlichen Monatsverdienstes des verstorbenen Versicherten, die Kinder erhalten jeweils 10 % des Durchschnittsverdienstes, höchstens jedoch 30 %. Sind kein Ehegatte und keine Kinder vorhanden, erhalten die Eltern des Verstorbenen 20 % des Verdienstes. Diese Leistungen werden durch Beiträge der Arbeitgeber finanziert.

Leistungen bei Invalidität

Die National Social Security and Welfare Corporation (NASSCORP) in Liberia bietet Invaliditätsleistungen für Versicherte, die aufgrund einer nicht berufsbedingten Krankheit oder Behinderung vor Vollendung des 60. Lebensjahr aufgrund einer nicht berufsbedingten Krankheit dauerhaft arbeitsunfähig werden. Voraussetzung ist, dass der Versicherte in den 60 Monaten vor dem Monat der Invalidität mindestens 50 Monatsbeiträge oder mindestens 2/3 der Anzahl der Monate zwischen dem Beitrittsdatum und dem Unfalldatum eingezahlt hat. Die Höhe der Invaliditätsrente beträgt 25 % des Durchschnittsgehalts, erhöht um 1 % für jeweils zehn Monate, in denen mehr als 50 Monate Beiträge gezahlt wurden. Der monatliche Rentenbetrag ist auf maximal 40 % des Durchschnittsgehalts begrenzt. Die Mittel stammen aus den Beiträgen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Arbeitnehmer, die aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit arbeitsunfähig werden, haben Anspruch auf eine vorübergehende oder dauerhafte Invaliditätsrente in Höhe von 65 % ihres Durchschnittsverdienstes. Personen, die ständige Betreuung benötigen, erhalten eine zusätzliche Beihilfe. Diese Leistungen werden durch Beiträge der Arbeitgeber finanziert.

Nach dem liberianischen Arbeitsrecht ist es Arbeitgebern untersagt, Kinder unter 15 Jahren für eine Vollzeitbeschäftigung einzustellen. Für Kinder über 13 und unter 15 Jahren ist nur leichte Arbeit erlaubt. Diese Arbeit darf eine tägliche Höchstdauer von 2 Stunden und eine wöchentliche Höchstdauer von 14 Stunden nicht überschreiten.

Arbeitnehmer unter 16 Jahren dürfen nicht mehr als 7 Stunden pro Tag oder 42 Stunden pro Arbeitswoche arbeiten. Arbeitnehmer unter 18 Jahren dürfen nicht länger als 4 Stunden am Stück arbeiten und müssen eine Pause von mindestens 1 Stunde einlegen.

Arbeitgebern ist es untersagt, Kinder in einem Umfeld zu beschäftigen, das für die Gesundheit, die Sicherheit, das moralische oder materielle Wohlergehen oder die Entwicklung des Kindes gefährlich sein könnte. Jede Arbeit, die den Schulbesuch des Kindes oder seine Fähigkeit, vom Unterricht zu profitieren, beeinträchtigen würde, ist ebenfalls verboten.